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Detektion von Wildtierkrankheiten

GAIA entwickelt ein Frühwarnsystem, mit dem Umweltveränderungen und kritische ökologische Ereignisse beobachtet und überwacht werden können. Dieses System stützt sich auf ein besseres Verständnis von Raubtieren und Aasfressern in bestimmten Lebensräumen, wie z. B. Löwen und Geier in Savannen-Ökosystemen. Darüber hinaus basiert es auf der Entwicklung fortschrittlicher technologischer Instrumente, die die evolutionäre Intelligenz von Wächter-Arten mit künstlicher und menschlicher Intelligenz verbinden können. Eine der Hauptanwendungen für dieses System ist die rechtzeitige und zuverlässige Erkennung von Ausbrüchen von Wildtierkrankheiten, die eine Bedrohung für Tiere, Ökosysteme und Menschen darstellen.

Wildtierkrankheiten können erhebliche Auswirkungen auf Wildtierbestände, einschließlich gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter Arten, auf ganze Ökosysteme sowie auf Menschen und Nutztiere haben. Die Beschleunigung von Umweltveränderungen kann zudem zur Ausbreitung von Wildtierkrankheiten beitragen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn sich die Lebensräume oder Wanderrouten von Arten aufgrund von Veränderungen der Niederschläge und der Vegetation verschieben und wenn es häufiger zu Interaktionen von Wildtieren mit anderen Arten oder Menschen kommt. Die Erkennung von Wildtierkrankheiten kann sich jedoch als schwierig erweisen, vor allem in Gebieten, in denen die Wildtierpopulationen noch hoch sind, und wenn Krankheitsausbrüche in abgelegenen Regionen ohne zuverlässiges Monitoring auftreten. Dennoch müssen lokale oder regionale Krankheitsausbrüche zuverlässig und schnell erkannt werden, um die Ausbreitung einzudämmen, das Risiko der Übertragung auf den Menschen zu minimieren und das Auftreten neuer Krankheiten zu verhindern.

Aasfresser wie Geier spielen eine entscheidende Rolle bei der natürlichen Eindämmung von Wildtierkrankheiten. Sie entfernen Kadaver effizient aus der Umwelt und verringern so das Risiko der Ausbreitung und Kontamination. Allerdings schränkt dies auch die Möglichkeit ein, Proben zu entnehmen und Krankheiten zu erkennen. Außerdem können Aasfresser gelegentlich Krankheitserreger über weite Strecken transportieren und so zur Verbreitung von Krankheiten beitragen. Durch die Integration von Aasfressern in das von GAIA entwickelte Frühwarn- und Überwachungssystem können diese beim schnellen Auffinden von Kadavern helfen und somit die Entnahme von Proben zur Feststellung von Krankheitsausbrüchen erleichtern. Sobald dieses System implementiert ist, ermöglicht es eine kontinuierliche Überwachung von Landschaften, die von Geiern patrouilliert werden. Das System wird damit eine wertvolle Ressource in einem ansonsten schwierigen und sporadischen Unterfangen: Für die Überwachung von Krankheiten in abgelegenen Regionen fehlen oft die notwendigen Mittel, sie ist kurzlebig und konzentriert sich in erster Linie auf kurzfristige Gesundheitsrisiken wie Vogelgrippe oder Covid-19.

Das GAIA-Frühwarnsystem umfasst neu entwickelte Tiersender für Geier, die mit einer eingebauten Kamera, KI-Algorithmen zur Verhaltenserkennung und Bilderkennung sowie einem Satelliten-Uplink zur Echtzeit-Überwachung in abgelegenen Regionen ausgestattet sind. Darüber hinaus arbeitet GAIA an einem Tool zur Überwachung von Kadaver-Fundstellen und Krankheitsausbrüchen, das von Organisationen im Umweltmanagement genutzt werden kann. Dieses Tool wird es den Organisationen sowie potenziell betroffenen Gemeinden und Gruppen ermöglichen, schnell zu reagieren und die verschiedenen Risiken im Zusammenhang mit Ausbrüchen von Wildtierkrankheiten zu verringern.

TEAM
Rubén Portas
Feldwissenschaftler in Namibia am Leibniz-IZW
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